„Religionenforum Ottakring“-Diskussionsabend
21.11.2016
Das Thema polarisiert. Das zeigte bereits die öffentliche Debatte der letzten Monate und Jahre. Wenn religiöse Vielfalt in der Öffentlichkeit zunehmend sichtbar wird, kommt es zu Reibungsflächen. Vorrangig am Beispiel von religiöser Architektur und Bekleidung aufgehängt, geht es eigentlich um ganz etwas anderes: Diskussion um Werte und Grundlagen des Staates, um Rechte, Privilegien und Diskriminierungserfahrungen, um die Frage eines Integrationsimperativs, um Angst vor Fremdem, vor erhöhter Komplexität und um die jeweils eigene (kulturelle) Identität. Das Unbehagen von Menschen wird vielfach greifbar genauso wie Verunsicherung, Rechthaberei, Bevormundung oder Polemik. Dazwischen blitzt zugleich ehrliche Neugierde am Selbstverständnis des anderen und die Sehnsucht nach einem gelingenden Miteinander auf.
Der Diskussionsabend „sichtbar religiös. Zeichen der Vielfalt? Provokation? Glaubensbekenntnis?“ am 21.11.2016 im Saal der Pfarre Neuottakring war ein Spiegelbild der beschriebenen Gemengelage.
Auf Einladung des „Religionenforum Ottakring“ wurde mehr als zwei Stunden lebhaft und kontrovers sowohl am Podium (mit Ernst Fürlinger, Eytan Reif, Elif Öztürk und Florian Unterberger) als auch mit dem Publikum über eine breite Palette von Aspekten zur Sichtbarkeit von Religiosität im öffentlichen und sozialen Raum debattiert.
„Es herrschte großes Interesse an dieser Veranstaltung und wir waren uns der Schwierigkeit bewusst, die Vielfältigkeit der damit verbundenen Aspekte nur anreißen zu können“, resümierte der Koordinator des „Religionenforum Ottakring“, Wolfgang Bartsch, „dennoch zeigen mir die Rückmeldungen, wie der Abend bei manchen zu einem neuen und vertiefteren Nachdenken über diese Zusammenhänge angeregt hat.“
W.B.