Satu Mare
Freitag, 4. April bis Sonntag, 6. April 2014
Nach langer Planung und aufgrund von Terminschwierigkeiten war es erst jetzt soweit, dass wir (Birgit Ertl als Referentin der Caritas Österrreich, Uschi Meißl als Chauffeuse und Theresia M. als Mitunterstützerin) am Freitag der 4. Fastenwoche in Richtung Osten aufbrachen, um die zu Weihnachten gesammelten Lebensmittel zu übergeben.
An der Rumänischen Grenze wurden wir von der dortigen Caritasdirektorin Tünde Löchli und ihrer Assistentin Monika abgeholt und zum Kindertagesheim "Integretto" der Caritas in Ardud geleitet. Ein Garten mit spielenden Kindern, die sich über die mitgebrachten Fußbälle besonders freuten, war unsere erste Begegnung. Über die verteilten Lollies gab es auch nur freudige Gesichter! Hier in dem Haus sind mehrere Gruppen von Kindergartenkindern untergebracht, vor allem mit Romakindern.
Das Kindertagesheim befindet sich am Rand der Romasiedlung, die außerhalb der Kleinstadt Ardud liegt. Nach 20 Jahren intensiver Arbeit mit den BewohnerInnen der Siedlung und der StadtbewohnerInnen ist es vor einigen Jahren gelungen, zum ersten Mal einen integrativen Kindergarten und Hort zu eröffnen, in dem alle Kinder gemeinsam betreut werden. Bei unserem Besuch hat uns Melinda begleitet, eine Mitarbeiterin der Kindertagesstätte. Was besonders berührend war: Melinda hat vor mittlerweile 20 Jahren den damaligen Romakindergarten und die Lernbetreuung besucht. Durch die Unterstützung, die sie dort erfahren hat, war es möglich, dass sie nicht nur die Schulpflicht abgeschlossen hat, sondern auch die Matura gemacht und Psychologie studiert hat. Heute beschäftigt sie sich vor allem mit Vorurteilen und wie man durch deren Abbau dazu beitragen kann, dass alle Kinder die gleiche Chance im Leben haben.
Den Abend verbrachten wir in einer Pizzeria in Satu Mare, nahe unserem Quartier in dem uns schon bekannten Caritas-Gästehaus. Die Gespräche mit Tünde und Monika ermöglichten uns tiefe Einblicke über die Pläne und Projekte der Caritas Rumänien und über das Leben im Land im Allgemeinen. Samstag und Sonntag waren auch privaten Begegnungen mit Thomas, Birgits Caritas Kollegen aus Tirol, der jetzt in Rumänien arbeitet und hier Familie gegründet hat, gewidmet.
Auf der Heimfahrt lagen wieder Budapest - die Stadt ist merklich teurer geworden seit unserem Besuch vor 3 Jahren - und diesmal Esztergom auf unserer Route. Nach 1.300 km und um viele Eindrücke reicher kehrten wir nach Wien zurück mit dem Bewusstsein: wir machen das wieder!