Neuottakring meets Sandleiten
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Gesprächig, offen, neugierig - so könnte man den Gesprächsabend zwischen den Pfarrgemeinderäten von Neuottakring und Sandleiten beschreiben. Zu dem Treffen kamen fast alle Pfarrgemeinderäte sowie die Pfarrer Bernhard Kollmann und Josef Markl. Den Mittelpunkt des von Peter Schuch moderierten Abends bildeten drei Gruppengespräche zu den Themen "Liturgie", "Gemeinde lebt" und "Verkündigung".
Die Ergebnisse kurz gefasst
- Liturgie Der Hauptunterschied in der liturgischen Gestaltung der beiden Pfarren besteht in der "Gottesdienstkultur": Während es in Neuottakring eine Vielzahl von Heiligen Messen gibt - drei an den Sonntagen und eine an jedem Wochentag -, wird in Sandleiten nur EINE sonntägliche Gemeindemesse gefeiert, diese allerdings vielfältig gestaltet als Kinder-, Chor- und rhythmische Messe. Unter der Woche wechseln in Sandleiten Heilige Messen und Abend- sowie Morgengebete ab. Gut funktioniert in Neuottakring die sogenannte "Kinderwagerlmesse", in Sandleiten die "Com:mit"-Jugendmesse, die schon jetzt pfarrübergreifend angelegt ist. Unterschiedlich auch das Firmalter - in Neuottakring 14 Jahre, in Sandleiten 16 Jahre. Ähnlich allerdings die Probleme bei der "Nachbereitung" der Firmung: Sobald das Sakrament der Firmung gespendet ist, verschwinden die meisten Firmlinge aus dem Pfarrleben. Schwierigkeiten bereiten beiden Pfarren außerdem Beichte und Bußgottesdienste, an denen kaum Interesse besteht. Als mögliche Berührungspunkte und Kooperationen werden die Com:mit-Messe (diese soll möglichst auch in anderen Pfarren stattfinden), das Pfarrfest in Neuottakring und das Ernte-Dank-Fest in Sandleiten genannt.
- Gemeinde lebt Was in beiden Pfarren immer besser gelingt, ist die "Mission" nach außen hin, also hinauszugehen und die "Suchenden" zu finden. Schwierigkeiten bereitet es in Sandleiten, die Jugend und die Jungschar für die Gemeindemessen zu begeistern; in Neuottakring tut man sich schwer, eine funktionierende "Jugendszene" aufzubauen. Beide Pfarren empfinden es als mühsam, Bestehendes zu erhalten, da viele MitarbeiterInnen immer älter werden und wegfallen. So muss immer mehr Arbeit von immer weniger MitarbeiterInnen geleistet werden. Als mögliche Kooperationsmöglichkeit wird die Teilnahme an außerpfarrlichen Veranstaltungen wie Grätzelfesten etc. genannt. Schlagwort: GEMEINSAM NACH AUSSEN ZU GEHEN, BRINGT UNS NÄHER.
- Verkündigung Grundtenor: Die Menschen machen aktiv im Pfarrleben mit, solange ihre Kinder sich für den Sakramentenempfang vorbereiten; danach allerdings bleiben sie weg. Nur wenige bleiben den Pfarren verbunden.
Fazit des Abends Die "Chemie" zwischen den beiden Pfarren stimmt, trotz mancher Unterschiede gibt es ähnlich geartete Schwierigkeiten, etliche Gemeinsamkeiten und gute "Andockmöglichkeiten". Eine Zusammenarbeit im Rahmen von "Pfarre neu" können sich beide Pfarrgemeinderäte vorstellen. Noch aber sind nach diesem Erstgespräch die Weichen nicht endgültig gestellt, da eine Reihe verschiedener Optionen bedacht werden muss.