Die 40 Tage der österlichen Bußzeit
begannen auch in Neuottakring mit dem Aschermittwoch.
Die drei Grundhaltungen des Menschen für diese Zeit: beten, fasten und Almosen geben, müssen sich in dieser Zeit bewähren: im Fasten die Demut vor Gott, im Beten die Hoffnung und im Almosen geben die Liebe und zwar alles aus ehrlichem Bemühen - ohne Heuchelei!
Viele Zeichen und Angebote helfen uns dabei:
- das Aschenkreuz zum Zeichen unserer Vergänglichkeit: "Kehr um und glaub an das Evangelium!",
- der verhüllte Hochaltar, damit unser Blick sich ganz auf das Kreuz in der Mitte fokussieren kann,
- der Kreuzweg (freitags um 17.00 h),
- das Sakrament der Versöhnung (auch freitags, von 17.30h - 18.30h),
- das Schweigen der Orgel zu verschiedenen Zeiten der Hl. Messe, um sich wieder in Stille Gott zuwenden zu können,
- das Lesen in der Bibel, auch gemeinsam bei den Bibelabenden,
- das gemeinsame "Suppenessen anlässlich des Familienfastentages (am 24.2.),
- der Folder "Was sollen wir also tun?" nach Bischof David Ricken.
und vieles mehr.
Die fünf Fastensonntage begleiten uns auf diesem Weg der persönlichen Umkehr
Am ersten Fastensonntag erfahren wir, dass auch Jesus in Versuchung geführt wird und nur mit der Kraft des Heiligen Geistes der Verlockung des Bösen widersteht (Lk 4,1-13). Er, der als Mensch zu uns kam, kann also unsere Schwäche mitfühlen....
Der zweite Fastensonntag zeigt uns Jesus, wie er vom irdischen, im Gebet, zum verklärten Jesus wird, der in strahlendes Licht getaucht von Mose und Elija über sein Leid und Kreuz in Jerusalem hört. Seine Jünger sind erschrocken und gleichzeitig überwältigt, als Gottes Stimme ihnen offenbart: "Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!"(Lk 9,35)
Am dritten Fastensonntag spricht Jesus selbst im Gleichnis vom Feigenbaum davon, dass sich alle bekehren müssen, wenn sie gerettet werden wollen. Nicht nur diejenigen, denen Unheil zustößt, werden "bestraft", sondern alle, die sich nicht bekehren (Lk 13,1-9).
Wie entscheidend die, vielleicht auch späte, Umkehr sein kann, hören wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn am vierten Fastensonntag: der Vater lässt alles liegen und stehen, gibt ein großes Fest für den verloren geglaubten Sohn, der alles Geld verschleudert hat, jedoch reumütig zurückkehrt. Was für eine Provokation gegenüber dem brav dienenden, treuen anderen Sohn! (Lk 15,11-32)
Um Urteilen und Verurteilen geht es am 5. Fastensonntag im Gleichnis mit der Ehebrecherin. Wen aller steinigen wohl wir mit unseren Worten und manchen Taten! Jesus beschützt die Sünderin und vergibt ihr. Keiner der zornigen Rächer wirft auch nur einen Stein, wenn Jesus zu ihnen sagt: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!" (Joh 8,7b)
Am Palmsonntag feiern wir schließlich Jesu Einzug in Jerusalem und beginnen damit die Heilige Woche, die uns über das letzte Abendmahl, am Gründonnerstag, über Leiden und Sterben, am Karfreitag und der Grabesruhe am Karsamstag zur lange ersehnten Freude der Auferstehungsfeier der Osternacht führt.
Text: Monika Nefzger
Aschermittwoch
Am Nachmittag hatten noch die Kinder zugeschaut, wie aus den Palmkatzerln des Vorjahres die Asche für das Aschenkreuz am Aschermittwoch zubereitet wurde. Sie lernten, dass Asche ein altes Mittel zur Reinigung ist und bekamen mit der gesegneten Asche dann genauso ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet wie die vielen Messmitfeiernden bei der Abendmesse.
Aschermittwoch:das bedeutet Beginn der Fastenzeit, Zeit Dinge neu zu überdenken, Zeit des Neuanfangs, Zeit der Umkehr. Der Hochaltar ist von einem violetten Tuch verhüllt, davor das Kreuz von Jacob Adelhardt, das sonst die Familienkapelle schmückt. Alles gilt es neu zu entdecken, auf dem Weg zu Ostern!
Text: Uschi Meißl