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Vinzenzmesse

Sonntag, 30. September 2012

Der heilige Vinzenz von Paul lebte als Priester in Frankreich im 17. Jhdt. Er beschloss, sein Leben in den Dienst der Armen zu stellen. Er stiftete die Kongregation der Lazaristen und, zusammen mit Louise de Marillac, die Barmherzigen Schwestern. Er schreibt:
„Liebe ist Pflicht.
Es geht nicht nur um die Liebe zu Gott, sondern auch um die Liebe zum Mitmenschen aus Liebe zu Gott.
Gott hat uns zu Helfern seiner unendlichen Vaterliebe erwählt. Er will, dass diese Liebe sich in der ganzen Welt ausbreitet und um sich greift!”

Am Sonntag, den 30. September feierten wir in unserer Pfarre die Vinzenz-Messe. Mit der ganzen Pfarrgemeinde waren auch alle Besucher unserer VITO Station eingeladen miteinander zu beten und an den Dienst am Nächsten zu denken. Einer unserer Gäste – Roman Schöndorfer – hat über sein Leben erzählt:

„Hallo, guten Morgen!
Mein Name ist Roman Schöndorfer und ich bin 43 Jahre alt.
Mein trauriges Leben: Mit einem Jahr wurde ich zur Adoption freigegeben, weil meine Mutter mit zwei Kindern überfordert war. Mit drei Jahren wurde ich von einer Familie adoptiert. Nach einem Jahr starb meine Pflegemutter. Danach begann der Horror. Mein Pflegevater begann zu trinken. Schläge und andere Qualen standen für mich auf der Tagesordnung, da seine Zuwendung nur mehr aus Gewalttätigkeiten mir gegenüber bestand. Etliche Jahre musste ich die Schläge und den Verfall meines Pflegevaters aushalten. Mit elf Jahren kam ich zu meiner Stiefschwester. Doch mein Schwager setzte die Gewalttätigkeiten mir gegenüber fort. Er schlug mich, wenn ich nicht so funktionierte wie er es sich vorstellte. Nach zwei Jahren beschloss ich diese Situation zu beenden und lief fort. Nach einiger Zeit war es meiner Stiefschwester und ihrem Mann egal, ob die Polizei mich suchte, und für mich begann endlich ein Leben ohne Schmerzen.

Als ich 15 Jahre alt war, besorgten sie mir ein Zimmer in einer WG, weil mich die Polizei wieder zu ihnen gebracht hatte, sie aber mit mir nichts mehr zu tun haben wollten. In dieser Zeit bewarb ich mich und machte eine Ausbildung als Koch/Kellnerlehrling. Nachdem ich erfahren hatte, dass meine Oma verstorben war, verlor ich den Boden unter meinen Füßen. Durch den Kummer kam ich immer mehr vom rechten Weg ab, die kleinen Delikte wurden immer mehr und ich musste schließlich für zwei Jahre ins Gefängnis. Nach meiner Entlassung stand ich wieder ganz am Anfang mit meinen Sorgen und Ängsten. Da lernte ich Britta kennen, ein Mädchen das mein Herz berührte. Dreizehn Jahre waren wir zusammen.

Dann bekam ich die Nachricht, dass mein Vater verstorben war und ich erfuhr erst zu diesem Zeitpunkt, dass er nur mein Stiefvater war. Ich kannte meine wirkliche Herkunft gar nicht. Mein bisheriges Leben ergab für mich keinen Sinn. Ich verschloss mich meinem Umfeld und zog mich immer mehr zurück. Auch meine Freundin ließ ich nicht mehr an mich heran und so zerbrach unsere Beziehung und ich stand wieder auf der Straße. Meinen Job als Kellner hatte ich noch, schlafen ging ich in Notunterkünfte. Eine lange Zeit war dies mein Leben. Dann kam endlich eine gute Nachricht – ich bekam eine kleine Gemeindewohnung. Als mich mein Chef nach acht Jahren kündigte, zerbrach wieder einmal meine Welt.

Aber im VITO habe ich gute Kontakte. Ich helfe hier bei Christian aus und es kommt mir oft vor, als hätte ich nur kleine Sorgen, wenn ich mit den Leuten hier rede und ihre Situationen kennenlerne. Es ist auch ein gutes Gefühl, helfen zu können – mit Zuhören oder Kleidung und Verpflegung. Das hilft auch mir selbst sehr. Danke!”

Text: Lyubomyr Dutka, Roman Schöndorfer
Fotos: Reinhold Aigner, Richard Hink

Gottesdienstzeiten

Täglich um 18:30 Uhr

Samstag und vor Feiertagen: 18:30 Uhr Vorabendmesse

Sonn- und Feiertag: 09:30 und 18:30 Uhr

Jeden Sonntag 12:00 Messe nach byzantinischem Ritus

Beichtgelegenheit: Sonntag vor der 9:30 Messe, Donnerstag 19:00 bis 19:30 Uhr

Rosenkranz: täglich 17:45 Uhr

Eucharistische Anbetung: Donnerstag 19:00 – 19:30 Uhr

© Pfarre Neuottakring

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