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Tanzkränzchen Neuottakring oder Travnicek, was machen Sie denn hier?

Faschingssamstag, 13. Februar 2010

Ein bisschen anders - aber fein. Unterhaltung, Spaß, Gemütlichkeit. Allen, die dazu beigetragen haben, sagen wir herzlichen Dank.

FREUND: Na, Travnicek, was machen Sie denn hier in der Kostümleihanstalt?
TRAVNICEK: I bring´ an Frack z´ruck.
FREUND: Was halten´s denn von der Ballsaison?
TRAVNICEK: Dafür bin ich net zuständig.
FREUND: Sie waren am Opernball!
TRAVNICEK: Da geh´ I net hin.
FREUND: Warum? Auf´s schönste Fest der vornehmen Wiener Gesellschaft?
TRAVNICEK: I war eing´laden.
FREUND: Und da gehen´s nicht hin?
TRAVNICEK: Naa - wo i eing´laden bin, da ist ka vornehme Gesellschaft.
FREUND: Das muss man doch g´sehen haben! Die glanzvolle Eröffnung ...
TRAVNICEK: Was siech i da? Die Bundesregierung, wie s´der Fischer Heinzi bei der Hand führt ...
FREUND: Sie sehen alles politisch, Travnicek. Aber das ist nicht der Sinn des Festes.

TRAVNICEK: Des hat an Sinn, des Fest?
FREUND: Des glaub´ich! Die Damen in den herrlichen Toiletten, der glitzernde Schmuck, die leuchtenden Luster, die lieblichen Melodien, die Herren im Frack ... das ist Fasching!
TRAVNICEK: Na und?
FREUND: ... und die glänzenden Orden ...
TRAVNICEK: Des ist jo a Fosching.
FREUND: Dort treffen´s die ganze High-Society.
TRAVNICEK: High -Society? Wozu brauch ich die? Wann I die sehn will , schau ich mir Seitenblicke im Fernseh´n an.
FREUND: Den Richie mit seinen Mausis, Bambis, Katzis, ... und seinen hübschen Hollywoodgirls wann´s kommen kennen ...
TRAVNICEK: Auf die steh i net.
FREUND: Und die vielen Politiker im Festgewand?
TRAVNICEK: Glauben S´, da schaun´s besser aus?
FREUND: Und die Köpfe aus Wissenschaft und Kunst?
TRAVNICEK: I hab nur immer den Holender gsehen, Holender im Büro, Holender auf der Treppe, Holender in der Kutsche, Holender in der Loge und Holender auf dem Parkett ...
FREUND: Apropos Parkett ... Haben´s gesehen, wie unser Bundeskanzler das Tanzbein schwingt ...
TRAVNICEK: Wann i mi des trau´, kann i aa auf an`Ball gehn.
FREUND: Sie verstehen das nicht. Wenn unsere Politiker elegant, elastisch und beschwingt über das spiegelnde Parkett gleiten, was ist dann Ihre größte Freude?

TRAVNICEK: Dass i ... net durt bin.
FREUND: Na, und die Parade des Jungdamen- und Jungherrenkomitees. Erinnert´s das nicht an Ihre Jugend? Waren´s denn nie auf einem Ball.
TRAVNICEK: Doch am Highlight in Ottakring am Neuottakringer Pfarrkränzchen.
FREUND: Na und wie hat´s Ihnen gefalln?
TRAVNICEK: Viermal, war i schon durt. Aber heuer do geh ich nimmer hin.
FREUND: Ja, warum? Nicht einmal zum Jubiläum?
TRAVNICEK: Na, immer das gleiche. Die gleichen Personen. Die Denk, die Desiree von Ottakring, dirigiert ... die gleiche Eröffnung ... der Disc-Jockey spielt immer die gleiche Musi ... und der Herr Pfarrer, quasi der Holender der Pfarre, geht früh heim ... und zum Tanzen ist kein Platz.
FREUND: Sind denn so viele tanzwütige Neuottakringer dort?
TRAVNICEK: Na ja, es könnten einige mehr sein. Es gibt ja in der Pfarre so viele Gruppen: die Caritas, das Vito, die Legio, den Kirchenchor, die Ministranten, die Jungschar, die Jugend, den Kindergarten, die Pfadfinder, und die Eltern dieser Gruppen, die Senioren, den Gebetskreis ... und wann von jeder dieser Gruppen nur einige kommen täten und noch das gewöhnliche Pfarrvolk dazu ... des müsst a Hetz geben.
FREUND: Und wie war die Parade des Jungdamen- und Jungherrenkomitees?
TRAVNICEK: Welche Parade?
FREUND: Na der Einzug des Jungdamen- und des Jungherrenkomitees?
TRAVNICEK: Wir alle hab´n einmarschieren müssen. Im Vergleich zum olten Heesters mit seinen über 100 Jahren stimmt die Aussage mit den jungen Damen und Herren.
FREUND: Und was stört Sie sonst noch auf einem Ball?
TRAVNICEK: Das Tanzen.
FREUND: Wieso das?

TRAVNIVCEK: Schauen ´s - ich fordere eine Dame auf. Gut. Sie sagt: Was tanzen S´denn? I sag´: An Tango. Gut. Darauf sagt sie: Sie tanzen aber keinen Tango, mein Herr. I sag´: I kann ja aa net tanzen.
FREUND: Sie müssen ja nicht tanzen. Es genügt ja ,wenn Sie sich unterhalten. Sprudelnde Heiterkeit, Vergnügen, Frohsinn.
TRAVNICEK: Was meinen´s mit Unterhaltung. Die Musi war zu laut. Jedes Jahr hab´n ma raten müssen, wie schwer der Herr Pfarrer, der Kaplan und die Frau Pastoralassistentin gemeinsam sind. Wann i mir´s gemerkt hätt, hätt i gewusst, ob´s in den letzten Jahren zu oder abgenommen hab´n.
FREUND: Aber die Mitternachtseinlagen waren sicher humorvoll?
TRAVNICEK: Ja, aber immer nur Tanz. Einmal der sterbende Schwan - Männerballett. Das nächste Mal wieder Männerballett - der Bewerb um den goldenen Tanzbär mit Dagi und Mister Wunderbar und dann zur Abwechslung? ... Nonnenballett.
FREUND: Aber auf einen Ball gibt es doch immer erlesen Getränke?
TRAVNICEK: Ja i war in der Sektbar - gute Mischungen. Sie werden´s net glauben, wer dort bedient hat? ... Die gesamte Pfarrjugend von Neuottakring ... 2 Personen.
FREUND: Aber die Pfarre wird doch mehr als nur 2 Jugendliche haben?
TRAVNICEK: Mehr hab ich net gesehn. Die anderen müssen´s versteckt haben.
FREUND: Apropos Pfarre?
TRAVNICEK: Manan´s eh die große Kirch´n in der Wattgasse?
FREUND: Dort wo einmal im Jahr sogar die Hunde, Katzen, die Kanarienvögeln, Fische und sogar die Rindviecher in die Kirche durften.
TRAVNICEK: Ja , des stimmt, aber der Herr Pfarrer will nur mehr die zweibeinigen.
FREUND: Ja, die Kirche zur heiligen Familie?
TRAVNICEK: Ja , ja Familie, deswegen habn´s uns den Kaplan Lubo gschickt. Aber sehr viele Familien siehst a nimmer mehr da in der Kirch´n.

FREUND: Aber Sie werden sich sicher was einfallen lassen, dass wieder mehr Familien und Jugendliche kommen?
TRAVNICEK: Es wird halt wie überall ... zuerst eine Kommission gebildet ... ein Workshop veranstaltet ... dann ein Moderator gesucht werden ... und ... viel, viel gescheit herumgeredet werden und .... dann wird die Kirch´n wieder voll sein.
FREUND: Apropos Bibel? Ja wissen´s eh Travnicek warum man jetzt nachweisen kann, dass Adam und Eva keine Chinesen waren.
TRAVNICEK: Na gehn´s warum?
FREUND: Sie hätten statt dem Apfel die Schlange gegessen.
TRAVNICEK: Und wir tät´n jetzt im Paradies lebn. Stelln´s Ihnen vor, wir müssen nicht mehr hakeln, habn immer zu Essen und zu Trinken so viel wir wollen, alles verläuft harmonisch und ...
FREUND: nix zum raunzen, Travnicek.
TRAVNICEK : Des war aber a fad, nichts zu raunzen. Mir kommt eh in der Kirche einiges chinesisch vor.
FREUND: Mir auch Travnicek. Sie sind ja so gescheit. Wer hat nun in der Pfarre das große Sagen? Der Herr Pfarrer oder ... die Pastoralassistentin oder... der Herr Kaplan oder... oder die Fachausschüsse ...?
TRAVNICEK: Ah ... ich weiß es nicht ... glaub aber der Herr Pfarrer, ... denn in der Bibel steht schon geschrieben - man kann nur einem Herren dienen.
FREUND: Na und das Essen? Da haben´s nun einen neuen Pfarrsaal gebaut.
TRAVNICEK: Und die Schulden sind a noch da. Ich hätt ja ein Vorschlag. Lassen wir das Hüttl des Punschstands das ganze Jahr üba stehn. In der kalten Zeit als Punschstand und in der heißen als Heuriger. Des bringt mehr Euros als das Pfarrkränzchen.
FREUND: Und das leibliche Wohl am Ball?
TRAVNICEK: is net zu kurz g´komma. Kleine Häppchen, Gulaschsuppe und herrliche Mehlspeisen, und noch dazu viel besser und billiger als am Opernball. Und was übrig bleibt wird beim Frühschoppen am Sonntag verschnabuliert
FREUND: Frühschoppen statt Messe?

TRAVNICEK: Aber des haben uns weder die Pastoralassistentin noch der Herr Pfarrer genehmigt. Zuerst die Pflicht und dann das Vergnügen, sagen beide.
FREUND: Sehr gut. Aber was Travnicek machen Sie mit Ihrem Frack?
TRAVNICEK: I war zu einer Gesellschaft eingeladen.
FREUND: Aha, Sie haben doch Anschluss an eine feine Gesellschaft gesucht?
TRAVNICEK Was i Ihnen schon einmal g´sagt hab. Wo i eing´laden bin, is ka feine Gesellschaft.
FREUND: Ja, wo waren´s denn?
TRAVNICEK: Ich war doch wieder am Pfarrkränzchen. G´mütlich mit Freunden z´samsitzen, Spass hab´n, was guates Essen, Sekt trinken, was beitragen, dass die Schulden vom Pfarrsaal weniger werden, und nicht zuletzt die originelle Mitternachtseinlage...

Text: Toni Denk (Freund) und Erich Haunold (Travnicek)
Fotos und Seitengestaltung: Peter Schuch

Gottesdienstzeiten

Täglich um 18:30 Uhr

Samstag und vor Feiertagen: 18:30 Uhr Vorabendmesse

Sonn- und Feiertag: 09:30 und 18:30 Uhr

Jeden Sonntag 12:00 Messe nach byzantinischem Ritus

Beichtgelegenheit: Sonntag vor der 9:30 Messe, Donnerstag 19:00 bis 19:30 Uhr

Rosenkranz: täglich 17:45 Uhr

Eucharistische Anbetung: Donnerstag 19:00 – 19:30 Uhr

© Pfarre Neuottakring

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