Ministrantenaufnahme am Christkönigssonntag
Sonntag, 25. November 2007
Als Vater einer Ministrantin und früher selbst Ministrant ein paar Worte zum Thema "Ministranten einst und jetzt":
Vor rund 20 Jahren war ich selbst Ministrant in der Pfarre "Königin des Friedens", im 10. Bezirk. Damals durften grundsätzlich nur Burschen den Dienst am Altar ausüben. Weiters war die Ausübung des Dienstes stark mit Regeln belegt. Um überhaupt als Ministrant am Gottesdienst teilnehmen zu dürfen, mussten vorerst die gesamten liturgischen Abläufe in der Messe und lateinische Ausdrücke für Knien, Verneigung, usw. erlernt werden. Nach rund einem halben Jahr erfolgte dann die Ministrantenaufnahme und erst ab diesem Zeitpunkt war es erlaubt, den Dienst auszuüben.
Heute, in der Pfarre Neuottakring, stellt sich das Ministrantentum für mich in einem ganz anderen Bild dar. Es gibt Mädchen und Burschen, die gleich von Anfang an ministrieren, in der Ministunde spielerisch die liturgischen Abläufe kennen lernen und gemeinsam beim Gottesdienst dienen.
Vorerst war ich über diese Art der Ministranten etwas verwundert, mit meinen Gedanken noch in der Zeit als ich selbst ministrierte, jedoch kann ich dieser "modernen Art von Ministrieren" sehr viel Positives abgewinnen. Es zeigt mir, dass sich die katholische Kirche offener präsentiert und dadurch für die jungen Menschen der erste wirklich "freiwillige und selbstständig gewählte Kontakt" einfacher wird und sie nicht durch Regeln, derer es ja schon so viele in den jungen Jahren der Kinder gibt, wieder eingeschränkt werden.
Meiner Meinung nach sollte der Gottesdienst ja nicht mit einer Vielzahl an Regeln behaftet sein, denn man besucht diesen ja deshalb, um gemeinsam mit Gleichgesinnten am Sonntag ein Fest zu feiern, ein wenig Abstand vom täglichen Stress im Alltag zu gewinnen und sich dabei wieder auf die wahren Werte des Lebens zu besinnen. Gerade für junge Menschen ist es von besonderer Wichtigkeit, diese Erfahrung - abseits von Geld, Stress des Alltags, "was" bin ich und "was" besitze ich - zu machen, um wieder gestärkt in die nächste Woche zu gehen.
Abschließend noch die Aussage meiner Tochter auf die Frage, warum gehst Du eigentlich zu den Ministranten? Es folgte die Antwort "Weil es mir Spaß macht".