Die Liebe, die nie aufhört
Der kleine Jesus kommt. In der Stille der Nacht, während die Welt schläft, geschieht etwas, das die Geschichte verändert. In einem einfachen Stall, fernab vom Lärm des Alltags, wird der geboren, der die ganze Welt in seinen Händen hält und als hilfloses Kind zu uns kommt. Keine glänzenden Paläste, keine Trompeten, keine feierlichen Prozessionen - nur Bescheidenheit, Demut und Liebe, die Fleisch annimmt.
In diesem kleinen Kind, dessen Hände noch zart und schwach sind, ruht die Kraft, die die Welt erlösen wird. Diese Hände werden eines Tages heilen, umarmen, die Gefallenen aufrichten und das Kreuz für die ganze Menschheit tragen. Seine Augen, die gerade erst sehen lernen, sehen schon jeden von uns - unsere Freude, unsere Trauer, unsere Ängste und unsere Hoffnungen. Er kommt zu jedem, ohne zu fragen, wer wir sind, woher wir kommen oder ob wir würdig sind. Denn für ihn ist jeder Mensch wertvoll. Niemand vor ihm und niemand nach ihm hat die Menschen so vollkommen und bis zum Ende geliebt.
Jesus kommt als Kind, um uns zu zeigen, dass die Liebe mit Einfachheit und Zärtlichkeit beginnt. Seine Liebe ist nicht fern, nicht kalt. Sie ist nah, warm und tröstlich. Der kleine Jesus in der Krippe verkündet: „Ich bin nicht gekommen, um euch zu richten, sondern um euch zu retten. Ich bin nicht gekommen, um euch die Last abzunehmen, sondern um sie mit euch zu tragen.“ Und während die Engel über dem Stall jubeln und singen, öffnet sich der Himmel, um diese Freude zu verkünden: Gott ist mit uns. Emanuel. Niemand ist mehr allein.
Wie oft haben Menschen nach Liebe, nach Sinn, nach Frieden gesucht und sie nicht gefunden? Wie oft sind Herzen gebrochen worden, weil sie keine Hoffnung gespürt haben? Und gerade jetzt, in diesen Tagen des Wartens, kommt Gott und sagt: „Ich bin da. Ich liebe dich. Du bist mir wichtig.“ Jesus ist nicht nur für die Heiligen, die Reinen und Gerechten gekommen - er kommt für die Sünder, für die Verwundeten, für die Zerbrochenen. Er kommt für alle, die ihn brauchen - und wir alle brauchen ihn.
Niemand hat die Menschen so geliebt wie er. Niemand ist aus der Höhe des Himmels in die Kälte der Erde herabgestiegen, um uns aufzurichten. Niemand hat sein Leben für unsere Sünden gegeben, um uns die Türen zum Leben zu öffnen. Sein Kommen erinnert uns an eine Liebe, die alle Angst, alle Dunkelheit und alle Sünde überwindet. In diesem Kind zeigt uns Gott, wie die vollkommene Liebe aussieht - eine Liebe, die sich hingibt, eine Liebe, die vergibt, eine Liebe, die rettet.
Während wir auf den kleinen Jesus warten, werden wir selbst Teil dieses Wunders. Unser Herz wird zur Krippe, zum Ort, an dem Gott geboren werden will. Sein Licht will unsere Dunkelheit erhellen, sein Friede unsere Unruhe stillen, seine Liebe die Leere unserer Seele füllen. Jesus kommt, um Freude zu bringen, wo Trauer ist, Hoffnung, wo Verzweiflung ist, und Frieden, wo Unruhe herrscht. Sein Kommen ist nicht nur ein Ereignis - es ist ein Ruf. Ein Ruf zur Liebe, zum Vertrauen, zu einem neuen Anfang.
Wenn wir also die Schritte von Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem hören, wenn wir die Nacht nahen sehen, in der das Licht der Welt geboren wird, dann lasst uns unsere Gebete in Gebete der Dankbarkeit verwandeln. Der kleine Jesus kommt, auf den die ganze Welt wartet. Und mit ihm kommt die Liebe, die nie aufhört.