Arbeitsnachmittag des Pfarrgemeinderates zum Thema "Konfliktkultur"
Der Pfarrgemeinderat unserer Pfarre trifft sich nicht nur etwa monatlich einmal zu einer regelmäßigen Sitzung, wo anstehende wichtige Fragen des Pfarrlebens besprochen und Grundentscheidungen getroffen werden, sondern setzt sich auch zweimal im Jahr für eine längere Arbeitseinheit zusammen und mit einem Schwerpunktthema auseinander. Bei der PGR-Klausur im Mai dieses Jahres hat sich der PGR das Jahresschwerpunktthema "Konfliktkultur" gewählt. Über den jüngsten Arbeitsnachmittag hat Frau Mag. Monika Nefzger folgenden Bericht verfaßt.
Mag. Zoltán Joó
Der Arbeitstag des PGR stand am 15.10.05 unter dem Thema "Konflikte als Chance erleben". Frau Irmgard Heinz, diplomierte Kommunikationspädagogin, führte uns durch diesen Nachmittag.
Sie erklärte, dass die eigene Einstellung zu einem Konflikt von zentraler Bedeutung ist, weil sie die Wahrnehmung, die Gefühlslage und das Verhalten beeinflusst. Um den anderen besser verstehen zu können, muss man sich auch der unterschiedlichen "Filter" beider Gesprächsteilnehmer bewusst sein.
Dieser Filter setzt sich aus Erfahrungen, Wissen, Lebensgeschichte, Gefühlslage, uvm. zusammen und bewirkt bei beiden unterschiedliche Assoziationen zu ein- und demselben Begriff.
Ein fruchtbarer Konflikt erfolgt im Idealfall in sieben Schritten:
- Ausdrücken der "Störung"
- Schaffen einer Beziehungsbasis
- Herausarbeiten der Hintergrundbedürfnisse
- Umformulieren der Störung in Wünsche
- Kreatives Sammeln von Lösungsideen
- Einigung auf die "beste" Lösung
- Kontrolle
Eine Hilfe in Konfliktsituationen kann auch die Erkenntnis sein, dass das Verhalten eines Menschen mehr mit ihm selbst als mit anderen zu tun hat.
Da das Verhalten des Anderen in erster Linie mit ihm selbst zu tun hat und nicht Ausdruck unserer Beziehung ist, muß ich ihn auch dann annehmen, wenn er tobt oder schimpft. Zur Herstellung geglückter Kommunikation ist es nämlich eine notwendige Voraussetzung, den anderen in seinem Wesen (abgesehen von störenden Verhaltensfaktoren) zuzulassen und seinen Standpunkt zu verstehen suchen.
Betrachtet man die vielen positiven Ergebnisse, so lohnt es sich an einer guten Konfliktlösung zu arbeiten, ermöglicht sie doch einen persönlichen Reifeprozess, vertiefte Beziehungen, Stärke des Selbstwertgefühls beider und viel positive Energie...